Denkmal Synagogenvorplatz Saarbrücken
Namentliches Gedenken an die deportierten und ermordeten saarländischen Jüdinnen und Juden
Das Denkmal besteht aus einer Stele und deren dauerhaft auf der Platzoberfläche sowie auf der Fassade der Synagoge projiziertem Schatten.
Die Stele
Die Stele hat eine Kantenlänge von 2,70m und ist 6,44m hoch. Sie steht mittig auf dem Synagogenvorplatz.
Sie besteht aus 1920 Kunststeinplatten mit den Maßen 27x11,5x5cm und aus einem 92cm hohen Sockel aus dem gleichen Material. Die Kunststeine haben eine helle und matte Oberfläche. Die Farbigkeit der Steine soll als weiß, jedoch nicht als strahlend, wahrgenommen werden.
Auf 1919 Steine sind jeweils der Name, das Geburts- und Todesdatum und der Todesort eines Opfers der Deportationen eingraviert. Die Buchstaben sind mit schwarzer Farbe gefasst.Die Texte auf den einzelnen Steinen sind linksbündig angeordnet. Die Schriftart ist Helvetica. Die Schriftgröße ist so gewählt, dass die Texte der oberen Steine gut lesbar sind.
Das Erscheinungsbild der Stele im Außenraum ist schwarz-weiß. Die Assoziation mit auf weißem Papier gedruckten Adressenetiketten ist beabsichtigt. Die Stele dient der würdigen Dokumentation der Namen jedes einzelnen Opfers.
Die Unterkonstruktion der Stele besteht aus einem Stahlfachwerk, welche auf einer Bodenplatte aus Stahlbeton aufgestellt wird. Die einzelnen Kunststeinplatten sind, mit einem Fugenabstand von 5 mm, unsichtbar befestigt.Die Ecksteine sind aus einem Stück gefertigt.
Der Schatten der Stele
Die Stele wirft dauerhaft einen Schatten auf die Platzoberfläche und auf die Fassade der Synagoge.
Der Schatten wird aus Kunststeinplatten hergestellt. Die Platten entsprechen in ihren Maßen und Oberflächenstrukturen den Bestandselementen. Die Bestandselemente sind auf der Platzoberfläche Betonwerksteine, Kleinpflaster und taktile Elemente. Auf der Synagogenfassade sind es die Natursteinplatten. Die Helligkeit der neuen Platten ist um 15% gegenüber dem Bestand reduziert.
Die Randsteine des Schattens sind aus Bestandelementen und neuen Kunststeinplatten fugenlos zusammengesetzt und rückseitig verstärkt.
An der Synagogenfassade, in der Augenhöhe des Betrachters, ist eine Inschrift flächenbündig eingelassen
„Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist.“ Ein Zitat aus dem Talmud.
Planung: 2019
Leistungsphasen: Ideenwettbewerb
Auftraggeber*in: Landeshauptstadt Saarbrücken